Hormoneller Haarausfall durch die Pille
Früher hieß es "die beiden müssen heiraten", weil ein Kind unterwegs ist. Die Erfindung der Antibabypille Anfang der 1960 er Jahre machte diesem Trauma einer von der Gesellschaft indirekt aufgezwungenen Lebensentscheidung ein Ende. Als das sicherste Verhütungsmittel greift die Pille in den Hormonzyklus einer Frau ein und schützt vor unerwünschten Schwangerschaften. Was anfangs nur verheirateten Frauen vom Arzt verschrieben wurde ist heute für alle Frauen zugänglich. Knapp 40 Prozent der gebärfähigen Frauen haben die Pille. Auch wenn die Verträglichkeit der Pille mittlerweile gut bis sehr gut ist, weil die Hormondosierungen nach und nach reduziert wurden, hat die Pille nicht nur positive Nebenwirkung wie eine Verringerung der Blutungsstärke und Regelschmerzen, sondern auch Nebenwirkungen. Darunter fällt auch der Haarausfall nach Absetzen der Pille. Aber warum ist das so?
Haarausfall nach Absetzen der Pille
Neben den negativen Erscheinungen wie Migräne, Übelkeit, Spannungsgefühl in den Brüsten, Zwischenblutungen oder Gewichtszunahme klagen Frauen oftmals auch über Haarausfall nach Absetzen der Pille. Weil die Pille dem Körper eine Schwangerschaft vortäuscht - also keinen Eisprung zulässt - in dem der Östrogenspiegel wie bei einer normalen Schwangerschaft ansteigt, beeinflusst sie die Struktur der Haarwurzel in der Haut (Teilungsaktivität der Haarfollikel) und somit den Wachstumszyklus der Haare. Die Folge ist, das Haar wird glänzender und dichter und wächst auch schneller. Der Haarausfall nach Absetzen der Pille reguliert sich im Normalfall nach einigen wenigen Monaten wieder von selbst. Betroffen vom Haarausfall nach Absetzen der Pille sind meistens Frauen die hormonell anfällig dafür sind respektive durch eine vererbte Anlage zu dünnem Haar neigen.
Ab wann spricht man von 'hormonell' bedingtem Haarausfall?
Dass der Mensch täglich bis zu fünfzig Haare von seinen 100.000 bis 150.000 Kopfhaaren verliert ist völlig normal. Wissenschaftler und Ärzte sprechen erst von definitiv krankhaftem Haarausfall, wenn mehr als einhundert Kopfhaare täglich ausfallen. Der hormonell bedingte Haarausfall nach Absetzen der Pille die eine ungünstige Gestagenkomponente (weibliche Geschlechtshormone) enthält, beginnt ungefähr drei bis vier Monate nachdem der Östrogenspiegel abgesunken ist. Das fällt genau in den Zeitraum der Ruhephase eines Haares, die sich im ständigen Wechsel mit der Wachstumsphase befindet. Dieser zeitlich einsetzende Haarausfall nach Absetzen der Pille kommt einer Entbindung gleich. Die Vorteile einer kontrollierten Empfängnisverhütung durch die Pille sind unbestritten und haben das Frauenweltbild ab der Mitte des letzten Jahrhunderts revolutionär geprägt. Das Herausfinden der verträglichsten Pille ist höchst individuell. Leider ist der mögliche Haarausfall nach Absetzen der Pille ebenso individuell einzustufen und verlangt nach individueller Behandlung durch den Arzt.
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